Bye-Bye Plastik: Umweltbewusst in den Urlaub

Der Strohhalm-Kokolores der letzten Jahre brachte mich zum Nachdenken. Während die globale Produktion an Plastik stetig wuchs und unseren Ozean mehr und mehr verunreinigte, fragte ich mich, wie viel ich wohl zu diesem Dilemma beitrage. Nun ist es leider so: ich liebe Strohhalme.

Mir ist bewusst, der Strohhalm ist nur ein kleines Übel in der Kategorie: Endstation Plastikverpackungsmüll Ozean. Wie viel Plastikmüll genau im Ozean landet ist mir ehrlich gesagt egal. Dazu gibt es viele Studien und noch mehr Statistiken. Ich glaube die exakte Anzahl ist auch unwichtig. Weiter glaube ich, dass es unwichtig ist, ob es sich um Plastikhalme, Flaschen oder Fischernetze, etc. handelt. Fakt ist, wir produzieren zu viel Plastikmüll. Viel zu viel. Denn Plastik tötet Mio. von Meereslebewesen, Mikroplastikkörner verstecken sich in den schönsten Sandstränden dieser Welt und dazu sind bestimmte Chemikalien in Plastik, die sogenannten Weichmacher, gesundheitsschädlich – für Tier und Mensch.

Das Ende der Plastik-Ära

Und so kam es, dass ich eines Tages auf Plastikhalme verzichtete. Ich fühlte mich gut, denn ich tat etwas für unsere Umwelt. Die Umstellung und das Bewusstsein kamen schleichend. Ich war tief verankert in der dunklen Seite des einstigen Plastikwunders. Neben den offensichtlichen Produkten wie Brotdosen, Zahnbürsten, Shampooflaschen, etc., hatte ich ganz ehrlich keine Ahnung, in wie vielen Produkten sich gesundheitsschädliche Schadstoffe wie z.B. BPA, Bisphenol A, eigentlich verstecken. Mein aktiver Strohhalm-Aktivismus in allen Ehren, so war diese kleine Veränderung in meinem Leben nicht genug.

Während China die Nase voll hat als internationale Müllkippe zu fungieren und den Import von Plastikmüll gestoppt hat, sucht unsere Regierung weiter nach einer idealen Müllversorgung. Aber auch wir als Konsumenten können unseren Teil beitragen. Es gibt eine langfristige Lösung und wir können dieses große Problem minimieren.

Plastikfrei durch den Urlaub

Reuse, reduce, recycle. Wichtige Schlagwörter in der Anti-Plastik-Bewegung. Eine Umstellung ist weder einfach noch ist es eine ad-hoc Affäre. In meinem Fall passiert sie schleppend. Ich wähle bewusst den Präsenz, denn ich lerne auch heute noch viel im Alltag dazu und versuche meine Erkenntnisse umzusetzen.

Besonders während meines letzten Urlaubs ist mir aufgefallen, dass obwohl ich auf viele Situationen vorbereitet war, die Produktion von Plastikmüll nicht immer zu vermeiden ist. Tägliches italienisches Gelato kommt mit dem bitteren Nachgeschmack eines Plastiklöffels, die bestellte Cola im Restaurant wird entweder in einer Dose mit Plastikbecher oder Strohhalm serviert. Beim Verzicht von Plastiktüten im Supermarkt wird mit Kopfschütteln reagiert.

Wir dürfen hier nicht vergessen, wir sind die Veränderung nach der wir suchen. Wenn wir dem Gedankenkarussell unserer Mitmenschen einen kleinen Anstoß geben, dann ist das sehr viel wert.

Jedenfalls hatte ich ja schon erwähnt, dass ich mir vor meiner Abreise vorgenommen habe Plastik im Urlaub so gut es geht zu vermeiden. Hier zunächst meine Tipps.

Ein Klassiker und mein neuer Reisebegleiter: der Glashalm

Zuhause verwende ich den Glashalm täglich. Es ist sinnvoll dem Kellner bei der Bestellung direkt mitzuteilen, dass kein Plastikhalm benötigt wird, denn oft landet dieser ungefragt in deinem Getränk. Es gibt verschiedene Möglichkeiten auf einen anderen Halm auszuweichen, der auch eine Reise und tägliche Ausflüge übersteht. Ich habe mich für die Glasvariante entschieden.

Ein paar Pluspunkte: sie sind Geschmacksneutral, können in die Geschirrspülmaschine und für unterwegs gibt es eine kleine Bürste. Es gibt aber auch andere Alternativen wie z.B. Edelstahl oder Bambus.

Plastik-/Verpackungsfreie Körperpflege

Mit meinem neu gestärkten Umweltbewusstsein suchte ich schon lange nach einer plastikfreien Alternative für meine tägliche Reisepflege für Haut und Haar. Verpackung ist gleich Müll. Ist logisch. Ich wollte weg von diesen kleinen Shampoofläschchen to go und wurde bei Lush nicht nur mit einer Verpackungsfreien Alternative überrascht, sondern mit fester Haar- und Köperpflege. Wenn ich nur mit Handgepäck reise, kann ich nun auf die lästigen Flüssigkeiten-Tüten beim Security Check verzichten. Hooray!

Die Produkte haben mich nicht nur auf Reisen überzeugt. Sie sind nun auch fester Bestandteil meines Wohlfühl-Repertoires daheim. Die Produkte duften herrlich und der Körper fühlt sich einfach sauber an – ich bin glücklich, denn bye bye Silikonfilm auf Haut und Haar.

Lunchpakete to go

Plastik-Gefahren lauern überall. Es ist nicht leicht sie zu meiden, denn besonders Lebensmittel sind oft in Plastik verpackt. Warum also nicht im Vorfeld ein wundervolles Pick nick planen? Ein Lunch-Paket während der langen Anreise geniessen oder an einem See, im Wald oder in den Bergen mit der besten Aussicht und den Lieblingsmenschen eine Lunch Pause einlegen – das klingt doch ziemlich perfekt, oder?

Eine kurze Randnotiz: Deine Plastikdosen überleben sicher noch viele Jahre, allerdings sollte dich das BPA nicht stören, denn nicht jede Kunststoffaufbewahrung ist auch wirklich frei von gesundheitsschädlichen Schadstoffen. Alternativ gibt es z.B. Brotdosen aus Edelstahl. Ich habe welche bei Kivanta gefunden und bin wahnsinnig happy mit den verschiedenen Aufbewahrungsdosen.

Stay Hydrated

Bei 40°C+ am Gardasee war ich bei den Wanderungen und Ausflügen froh, mir zu jeder Zeit eine kühle Erfrischung zu gönnen. Aber wieder zur Plastikflasche greifen? Nein, danke! Wir haben unsere Isolierflaschen am Vorabend mit Wasser befüllt und die Nacht im Kühlschrank stehen lassen.

Anleitung für last-minute Packer: Alternativ können dem Wasser vor der Abfahrt Eiswürfel hinzugefügt werden. Der Frische Kick an einem heissen Tag ist absolut fantastisch. Die Flaschen können überall mit kaltem Wasser nachgefüllt werden. Klingt verlockend oder?

With a little help from my friend

Um das ganze abzurunden und weil wir nie auslernen, teilt meine Freundin Rosa, die sich schon länger auf ihrem Blog, Conscious Lifestyle of Mine, mit den Themen Less Waste und nachhaltiger Leben beschäftigt, drei Insider-Tipps.

Unterwegs in den Urlaub

Manchmal möchte ich unterwegs gerne etwas essen, aber möchte am Ziel meiner Reise ohne Dosen etc. ankommen! Dafür habe ich folgende Lösung gefunden: Auf Zugreisen oder wenn ich irgendwo hinfliege, dann packe ich meinen Proviant einfach in alte Schraub-Gläser (z.B. von Erdnussbutter oder Honig). Diese kann ich dann am Flughafen oder Bahnhof im entsprechenden Altglas-Container entsorgen. Das ist zwar nicht komplett Zero Waste, aber immerhin fällt es mir so leichter auf in Plastik verpackte Produktangebote zu verzichten und das Glas wird recycelt. Und zugegebenermaßen: zu Hause würde ich das Schraubglas vermutlich auch einfach zum Glascontainer bringen – so dient es auf dem Weg dahin wenigstens noch als Snack-Box.

Beim Essen im Restaurant

Kleinigkeiten wir Servietten vergisst man oft, wenn man darüber nachdenkt weniger Müll produzieren zu wollen. Aber genau wie Strohhalme sammeln sich auch Servietten, wenn wir sie jeden Tag benutzen. Eine Stoff-Serviette sieht nicht nur sehr sehr schön aus, sondern kann auch immer wieder verwendet werden. Wenn ich im Restaurant bestelle, dann habe ich mir angewöhnt direkt zu sagen: ohne Strohhalm und Serviette bitte! Wenn man dafür einen komischen Blick erntet, kann man erklären, dass man weniger Müll produzieren möchte, das verstehen eigentlich fast alle.

Einkaufen und Unterwegs im Urlaubsziel

Auch beim Einkauf im Ausland und auf Reisen bietet es sich an, neben Jutebeuteln auch Gemüse/Obst-Beutel dabei zu haben. Die Baumwoll-Netze nehmen quasi gar keinen Platz weg und man kann loses Obst und Gemüse im Supermarkt direkt dort drin abwiegen und einpacken. Und auch hier sind Schraubgläser wieder sehr praktisch: oft kaufe ich z.B. beim ersten Einkauf etwas, was in einem großen Glas eingepackt ist, wie Sauerkirschen oder Gewürzgurken und esse den Inhalt direkt am ersten Abend auf. Dann benutze ich das Glas als Snack-Box während der Reise und werfe es bei Abreise in den entsprechenden Glas-Container.

Love

Rosa & Cate

Dieser Blogpost enthält PR Samples von Lush, Kivanta, Lunchbuddy und Halm. Der Text widerspiegelt meine persönliche und ehrliche Meinung.

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