Travel: My Weekend in Barcelona

Mein Besuch in Barcelona stand schon lange aus. Ein Ziel ganz oben auf meiner Reiseliste und doch kam immer irgendwie irgendwas dazwischen. Mein Leben, eine andere Destination – you name it. Letztes Wochenende war es endlich soweit. Mit Tipps von meiner Freundin im Gepäck ging es ohne große Pläne auf nach Spanien.

Am Flughafen angekommen kauften wir uns als erstes Tickets für den Aerobus Shuttle an der Touristeninfo. Eine knappe halbe Stunde später waren wir auch schon im Zentrum Barcelonas nur wenige Minuten von unserem Hotel entfernt. Liebe Freunde, die Begeisterung war groß. Ich war schon jetzt überwältigt von der Freundlichkeit der Spanier, der Offenheit und der dynamischen Stadt.

Meinen ersten Fuß in die alte Stadt setzte ich an der Bushaltestelle vor dem Plaça de la Universitat. Es war schon spät. Es war dunkel. Die Stadt erleuchtete hell unter ihren alten Straßenlaternen und ich war überglücklich endlich hier zu sein.

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La Casa San Antonio

Barcelona ist das mediterrane Mekka für Skateboarder. Wusste ich. Hatte ich nur irgendwie vergessen, man wird halt doch nicht jünger. Inmitten der Skateboarder, die auf Ihren Brettern den Platz vor der Universität verunsicherten, bahnten wir uns also den Weg zu unserem Hotel. Das Hotel, versehen mit einer Apfel-Zimtigen Duftnote, war der perfekte Rückzugsort nach der harten Arbeitswoche. Die Zimmer in dem alten Gebäude erinnern an vergangene Tage, denn obwohl die Einrichtung modern und minimalistisch gehalten ist, wurde der Stuck und die wunderschönen Mosaik Fliesen in den hellen Räumen belassen. Das Petit Hotel in der Gran via de les Corts Catalanes ist der beste Ausgangspunkt für Entdeckungstouren durch die Stadt, ein absolutes Schmuckstück und definitive Empfehlung.

Ein erstes Abendessen hatten wir im El Nacional, verborgen am Ende einer kleinen Gasse abseits der Passeig de Gràcia im Eixample Distrikt. Hinter der Fassade des einstigen Theaters und später Autowerkstatt verbirgt sich heute eine riesige Markthalle mit verschiedenen Restaurants und Bars. Die traditionell spanischen Köstlichkeiten reichen von Tapas zu Fisch-und Fleischgerichten. Portemonnaie-freundlich ist das Restaurant nicht gerade, aber einen Besuch solltet ihr euch nicht entgehen lassen. Es ist laut, dynamisch, irgendwie funkelnd und erinnert an den späten Jugendstil der 20`er Jahre.

Den nächsten Tag wollten wir mit einem ausgiebigen Frühstück beginnen. Tja. Wie soll ich es sagen. Pustekuchen! Zu unserem Unwissen zählt das Frühstück im Gegensatz zu den vielfältigen Hauptmahlzeiten nicht zu den Spezialitäten der spanischen Küche. Auf der Suche nach den bestellten Tomaten, die ich in Form einer wasserartigen Streichmasse auf meinem Baguette wieder fand, war ich ehrlich anfangs etwas enttäuscht. Ja ja. Ich weiß. Da schießen meine deutschen Wurzeln und die Vorliebe für ein großes Frühstück etwas in den Vordergrund. Die Bedienung war wie immer fantastisch. Generell finde ich es sehr beeindruckend wie viel Mühe sich alle geben trotz der so offensichtlichen Sprachbarriere. Beide Daumen hoch und Konfetti und sowieso für die Gastfreundschaft und rundum spürbar positive Energie der Spanier.

Ohne große Pläne sind wir los gestiefelt, haben der Stadt die Führung übergeben, sind in Gassen eingebogen die wir besonders schön oder interessant fanden oder die mit Ihrer Musik nach uns gerufen haben. Irgendwann sind wir auf dem Mercat de la Boqueria gestoßen, bekannt als der schönste Markt Barcelonas. Trifft es meiner Meinung nach nicht so ganz. Er ist schön, gar keine Frage, aber der Mercat de Santa Caterina im La Ribera Viertel hat mir fernab vom touristischen Trubel einfach besser gefallen. Besonders auffällig ist das farbenfrohe wellenförmige Dach, dass schon von weitem erkennbar ist. Sehr einladend sind auch die Tapas Bars und Restaurants die im Gebäude um den Markt herum angesiedelt sind.

Unsere Tage bestanden darin die Stadt ohne Plan zu erkunden. Wir wanderten durch ein scheinbar endloses Labyrinth von verwinkelten Gassen im Gotischen Viertel, bewunderten die alten Bauten, Kirchentürme die in den blauen Himmel ragten oder folgten den klängen eines Trommelkonzerts welches durch die Stadt zog. Ab und an zog es uns in verwunschene Innenhöfe, kleine Geschäfte oder Cafés, machten Pausen für Eis oder um Fotos zu schießen.

Natürlich gab es auch Dinge die ich unbedingt sehen wollte, wie die Sagrada Familia oder Gaudis Bauwerke, die sowohl im Herzen Barcelonas zu sehen sind aber auch hoch oben über der Stadt im Park Güell. Seine fantasievollen Häuser schmücken das Stadtbild Barcelonas und sind leicht zu erkennen. Etwa wegen der großen Ansammlung  von Menschenmassen oder aber wegen der einzigartigen Baukunst. Trotz unseres Januarbesuchs war der Park Güell leider total mit Touristen überlaufen, weshalb wir den Park gar nicht auf uns wirken lassen konnten. Und irgendwie war er dann doch nicht so eindrucksvoll wie erwartet. Ob die 8€ Eintritt so lohnenswert waren? Da bin ich mir eben noch nicht so sicher.

Die Enttäuschung über den Park verflog mindestens genauso schnell wie sie aufgeflammt war. Denn vom Park Güell machten wir uns auf einen 20 minütigen Fußmarsch zum Bunquers Del Carmel. Und ich sags euch, die Aussicht die dort auf den wanderlustigen Besucher wartet ist großartig. Das ganze Stadtbild öffnet sich vor einem während die Sonne sich langsam mit ihren letzten Sonnenstrahlen vom Tag verabschiedet. Locals verbringen hier mit einem Glas Wein und stiller Musik den Abend und teilen sich gern die Aussicht mit den wenigen Touristen, die den Weg dorthin finden.

Obwohl wir uns eigentlich gegen einen Strandbesuch entschieden hatten, zog es mich als Küstenkind doch stark zum Meer. Um die wenige Zeit die uns in der Stadt noch blieb auszunutzen, bestellten wir uns am letzten Tag ein Hailo-Taxi – funktioniert ähnlich wie Uber. Rund 15 min später und 8,50€ leichter im Portemonnaie fanden wir uns am Playa de la Barceloneta wieder. Es tat so gut dem Meeresrauschen zu lauschen, den locals beim Surfen zu beobachten und barfuß den Strandabschnitt entlang zu spazieren. Die Strandpromenade war so gut wie leer. Hundebesitzer spielten mit ihren Hunden, andere schnorchelten im Meer. Irgendwie total idyllisch und erholend. Im Gegensatz zum Park Güell hatten wir Glück einen leeren Strand vorzufinden, denn im Sommer ist es hier anscheinend maximal überlaufen.

Barcelona überzeugt mit Charme, Stil und einer Energie, die es selten in anderen Städten zu spüren gibt. Sie ist verträumt und dynamisch zu gleich. Eine Stylehochburg mit modebegeisterten Menschen und atemberaubender Architektur. Der Januar entpuppte sich als super Reisezeit, denn obwohl es ab und an ein wenig frisch war, überzeugte das Wetter mit herrlichem Sonnenschein und generell war die Stadt einfach etwas leerer. Danke Barcelona für die tolle Zeit, wir werden uns wiedersehen!

Weitere Bilder findet ihr in meiner Photography Section.

Nice to know bei der An- und Abreise: 

  • Eine Einzelfahrt mit dem Aero Shuttlebus vom Flughafen beträgt 5,90€, Hin- und Rückfahrschein gibt es für 10,90€.
  • Tickets können auch direkt am Bus gekauft werden.
  • Busse fahren zwischen 05:00 Uhr und 00:30 Uhr alle 5 bis 10 Minuten auf beiden Strecken.

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